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HOK Lesen: Suchen und Finden: Das unsichtbare Web (Nachtrag)

Wer sich nicht durch den englischen, fachwissenschaftlichen Text von Landowski und Mayr zum unsichtbaren Web mühen mag, hat auch die Möglichkeit, sich das Feature „Was die Suchmaschine nicht findet“ des Deutschlandradios (dr) zu Gemüte zu führen (schriftlich oder als Audio-Datei). Zitat:

Google hat in vielen Köpfen die Illusion festgesetzt, mit der simplen Eingabe eines Stichwortes könne man die Weisheit der Welt aus dem Internet saugen. Das unsichtbare Netz zeigt, dass die Dinge komplizierter liegen, auch die beste Suchsoftware kann nicht Erfahrungswissen und Fingerspitzengefühl bei der Recherche ersetzen. Letztlich ist die elektronische Welt des Internets, ob sichtbar oder unsichtbar, auch nicht so viel anders als die wirkliche Welt: Sich darin zu orientieren ist eine Lebensaufgabe.

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HOK Lesen: Suchen und Finden: Meta-Suchmaschine Kartoo visualisiert Ergebnisse

Die Meta-Suchmaschien Kartoo fasst, wie andere Suchmaschinen auch, die gefundenen Seiten zu einer Abfrage in Gruppen zusammen. Kartoo zeigt diese „Begriffsgruppen“ unter dem verbindenden ergänzenden Stichwort in einem Ordner, ähnlich dem Finder/Explorer auf dem Desktop. Ausserdem zeigt Kartoo diese so genannten Such-Cluster auch als „Begriffs-Karte“ mit Verbindungen zwischen den Clustern und einer Darstellungsgrösse, welche die Relevanz dieses Clusters für die Suchabfrage darstellen soll. Anbei ist das Ergebnis für die Suche nach „Historische Online Kompetenz“ zu sehen (Klick führt zu Kartoo).

Ich finde vor allem das Konzept interessant (weniger die konkrete Nutzung): es zeigt die Verlagerung zu neuen Formen, wie in Zukunft die Navigation im Web stärker visuell geprägt sein wird – ähnlich wie die Backup-Software Time-Machine.
(via Rechercheblog)

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HOK Lesen: Suchen und Finden: Keine Anzeichen für eine „Googlearchy“

Die Popularität von Google führte einige Beobachter/innen zur Annahme, dass die Suchmaschine einen selbstverstärkenden Effekt erzeugen könnte: Populäre Websites (also solche, auf die viele Links führen) tauchten weiter oben in den Suchergebnissen auf, was wiederum ihre Popularität (also ihre Verlinkung) steigerte – es entsteht eine so genannte „Googlearchy„.

Doch eine Studie der Indiana University School of Informatics hat ergeben, dass diese selbstverstärkenden Effekte viel weniger zum Tragen kommen, als vermutet, ja dass die Suchmaschinen sogar eher einen ausgleichenden Effekt bewirkten.

“Our study demonstrates that popular sites receive on average far less traffic than predicted by the Googlearchy theory and that the playing field is more even.” (Filippo Menczer)

Dennoch lässt sich eine Verteilung der „Popularität“ in den Suchmaschinen-Rankings zeigen, die den Erwartungen der Netzwerk-Theorie entspricht: eine langsam auslaufende Kurve mit wenigen sehr populären und vielen wenig populären Websites. Trotz des Wachstums des Webs verändert sich an dieser Verteilung wenig. Die Netzwerk-Theorie ist fasziniert, weil sich das Web ähnlich wie ein soziales Netzwerk verhält, bzw. beschreiben lässt. Es gibt Anzeichen, die von den Teilnehmer/innen richtig gedeutet werden – so können Menschen in ihrer Gesellschaft erkennen, wer über mehr und wer über weniger Einkommen verfügt, ohne das genaue Vermögen oder Einkommen der entsprechenden Personen zu kennen. Ähnlich, so die Aussage der Studie, verhält es sich mit der Popularität von Websites: Suchmaschinen zeigen auf, wer populärer ist, ohne die genaue Zahl und die genaue Herkunft der Links zu zeigen, die auf die Websites führen.
(via Recherchen-Blog.)

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HOK Lesen: Suchen und Finden: Das unsichtbare Web

Die Informationswissenschaftler Mayr und Lewandowski nehmen in einer aktuellen Publikation das Thema des „unsichtbaren Webs“ oder des „Deep Web“ (oder in ihrem Fall präziser: des „invisible academic web“) auf: jener Teil des Webs, der von Suchmaschinen nicht erfasst wird und damit für die meisten Nutzer/innen des Internets unsichtbar bleibt. Dazu gehören einerseits Seiten, die aus technischen Gründen von den Suchrobotern nicht gefunden werden oder deren Inhalte nicht indiziert werden können. Nicht gefunden werden Seiten, zu welchen keine oder falsche Links führen, aber auch Bereiche oder ganze Websites, deren Betreiber willentlich die Suchroboter mit entsprechenden Einstellungen ausschliessen und ihre Inhalte nicht in die Suchmaschinen indiziert haben wollen (ein Umstand, den Mayr und Lewandowski in ihren Übelegungen nicht berücksichtigen). Zu den nicht indizierbaren Dateien gehörten früher auch PDF-Dateien, heute sind es Musik-, Video- aber auch Flash-Dateien, während Bild-Dateien ja schon ziemlich gut in die Suchmaschinen-Abfragen eingebunden wurden.

Zum unsichtbaren Web (und hierauf konzentrieren sich Mayr und Lewandowski) gehören auch die zahlreichen via Web erreichbaren Datenbanken: angefangen von öffentlich zugänglichen Bibliothekskatalogen bis hin zu kostenpflichtigen Text- und Bilddatenbanken. Nicht (mehr) dazu gehören datenbankbasierte Web-Angebote wie etwas Amazon, deren Inhalte durch zahlreiche dynamische Verlinkungen von den Suchrobotern umfassend indiziert werden können.

Eine Studie von Michael K. Bergman aus dem Jahr 2001 schätzte, dass die Datenmenge in den Datenbanken jene des in Suchmaschinen indizierten Webs um das 550-fache (!) übersteige. Mayr und Lewandowski kommen bei einer kritischen Würdigung nun zum Schluss, dass die wirklich für wissenschaftliche Zwecke interessanten und relevanten Text-Datenbanken vielleicht gleich viel Daten beherbergen wie das „offene Web“ auch: also in der Grössenordnung von einigen Milliarden Dokumenten. Weggerechnet wären dabei Datenbanken mit technischen Inhalten oder Rohdaten und Bilder (zum Beispiel Satellitenbilder). Ob sie beispielsweise Patentrecht- oder Zeitungsvolltext-Datenbanken auch zu der relevanten Menge gezählt haben, erläutern Mayr und Lewandowski nicht näher.

Sie gehen auch nicht näher auf den (von ihnen erwähnten) Umstand ein, dass im „offenen Web“ nur ein Bruchteil der Inhalte wissenschaftlichen Ursprungs sind. Eine Schätzung von Lawrence und Giles (aus dem Jahr 1999) geht davon aus, dass 6% der im Web auffindbaren Inhalte als wissenschaftlich bezeichnet werden können. Folglich sind im unsichtbaren Web fast zwanzigmal mehr wissenschaftlich relevanten Daten vorhanden als im offenen Web.

Natürlich versuchen die Suchmaschinen, die sich als Suchinstrumente zu stark etabliert haben, um den Nutzer/innen wieder Datenbankabfragen beliebt machen zu können, die Inhalte des unsichtbaren Webs zu erschliessen: Google Scholar oder Scirus suchen gezielt Inhalte dieser Datenbanken ab und sind zu diesem Zweck Kooperationen mit wissenschaftlichen Verlagen und Datenbankbetreibern eingegangen. Oftmals kann man Inhalte zwar finden, muss diese aber bezahlen, wenn man sie einsehen will.

Mayr und Lewandowski plädieren einerseits dafür, genauere Untersuchungen über Art und Umfang des unsichtbaren Webs anzustellen (sie selber stellen nach eigener Deklaration nur plausible Überlegungen an), und andererseist, dass sich verschiedene Körperschaften und Institution in Kooperationen zur Erschliessung des unsichtbaren Webs zusammenschliessen sollten (ähnlich dem von ihnen erwähnten, aber nicht sehr erfolgreichen Projekt Vascoda). Ähnliche Forderungen zu europäischen Gegeninitiativen zu den US-amerikanischen Projeken zur Erschliessung des Webs (insbesondere durch Google) sind auch schon erhoben worden, etwa im Zusammenhang mit dem Buch-Digitalisierungsprojekt von Google.

Literatur:

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HOK Lesen: Suchen und Finden: Google News

Google ist derzeit sehr präsent in den Medien. Da gibt es eine Ankündigung der Zusammenarbeit mit Associated Press; Google will Urheberrechtsstreitigkeiten mit den Medienunternehmen vermeiden. Ausserdem wird Google in Zukunft beim virtuellen Treffpunkt MySpace die Suchtechnologie beisteuern und die Werbeplätze verkaufen dürfen. Weiter will Google in den Ergebnislisten vor Websites mit schlechtem Ruf warnen (immer noch besser, als diese aus dem Index auszuschliessen) und die Zugänglichkeit für Behinderte zu den Suchergebnissen verbessern. In Sachen Klickbetrug hat sich Google nun mit den werbetreibenden und sich betrogen geglaubten Firmen eine aussergerichtliche Einigung erzielt, die mehr Transparenz bei der Abrechnung der Klicks vorsieht, und anschliessend Kritik an den Firmen geäussert, die behaupten, Klickbetrug nachweisen zu können. Ausserdem will die Universität von Kalifornien mit Google bei der geplanten Digitalisierung von Büchern zusammenarbeiten.

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HOK Lesen: Suchen und Finden: TimeMachine

Darauf haben wir Historiker doch schon lange gewartet: Dass die Informatiker mit einer Zeitmaschine aufwarten! Nun ist sie da: TimeMachine von Apple! Ok, ist eigentlich nur ein aufgemotztes Backup-Programm; aber doch in zweierlei Hinsicht interessant.

Zum einen: Versionierung wird Mainstream (merci Beat!). Was Wikis schon lange vorführen, kann nun auf jedem Desktop Einzug halten – und damit die Art der Arbeit verändern. Bislang haben wir (ich darf doch für alle sprechen?) die Dokumente vor lauter Angst, versehentlich ein Original zu löschen, ja ständig dupliziert oder ewig aufbewahrt. Dank TimeMachine lässt sich bei Bedarf relativ einfach noch einmal die Version von vorvorgestern zurückholen.

Zum andern: Man mag die Visualisierung gar trivial finden – doch hier kündigt sich (meines Erachtens) eine Veränderung der Benutzeroberfläche für das Durchforsten von Daten an. Nicht lange, und auch Bibliothekskataloge und Suchmaschinen werden wir mit dieser Form „virtueller Karteikärtchen“ durchblättern statt mit den heutigen Listendarstellungen und „Next/Previous“-Navigationshilfen.

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HOK Lesen/Schreiben: Social Annotation

Noch eine Errungenschaft von Web 2.0: ein Dienst, der zunächst wie eine weitere offene Bookmark-Verwaltung daher kommt, aber mit neuen technischen Mitteln (und in einem neuen User-Umfeld) die Idee der Annotationen aufbringt: diigo. Ich bezweifle, ob die Zeit jetzt für diese Anwendung reif ist – eine ähnliche Idee (Anmerkungen auf Websites anbringen) ist in den 90er Jahren gescheitert. Aber möglicherweise ändern sich unsere Arbeitsgewohnheiten im Laufe der Zeit doch dahingehend (wie Kevin Kelly prophezeit), dass wir im Internet Schnippselchen zusammentragen und überall unsere Anmerkungen anbringen – und einen grossen Teil davon wohl (wei bei den Offline-Anmerkungen) wieder vergessen. Immerhin können die Annotationen für andere Anwender unsichtbar angebracht werden – das ist ein Vorteil gegenüber den Bleistift-Spuren in Bibliotheks-Büchern (die zuweilen interessant sein können, mich aber doch in der Regel stören).

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HOK Lesen: Quellen: Die Dritte Dimension – Karten (II)

Ergänzend zu meinem ersten Eintrag zu Karten hier noch ein Hinweis auf einen lesenswerten Artikel bei Telepolis darüber, wie Kartographien unsere Weltbilder beeinflussen. Besonders interessant sind die Hinweise auf die Karte der Tagesschau, die (ungewollt) abbildet, was wir schon lange wissen – das nämlich die Nachrichten aus anderen Teilen der Welt sehr spärlich auftauchen und sich zumeist um Kriege oder Katastrophen drehen. (Gilt übrigens auch für die Berichterstattung aus der Schweiz, die auch im Menü „Europa“ ausgewählt werden kann: Berichte über Gewitterschäden, gesperrte Autobahnen, herunterstürzende Felsen.) Desweitern weist der Autor Nils Zurawski noch auf Projekte zu Informationskarten hin, welche gemäss inhaltlichen Kriterien proportioniert sind (Worldmapper), oder auf „emotionale Karten“, die Einstellungen und persönliche Wahrnehmungen der Umgebung von Menschen abzubilden versuchen (Biomapping-Projekt).

Passend dazu die Meldung, wonach Greenpeace Frankreich in Google Maps nicht die Standorte von Feldern angeben darf, auf denen gentechnisch veränderter Mais angebaut wird, und der Hinweis auf ein Plug-In zu Google Earth, der in der Karibik eine Fantasie-Insel „Pirate Island“ als Promotion für den Film „Pirates of the Caribbean II“ einblendet. Karten können im Zeitalter von ICT für vielerlei Dinge verwendet werden.

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HOK Lesen: Suchen und Finden: Meta-Tag-Regelungen

Meta-Tags (Definition bei Suchfibel.de) sind Schnippsel im HTML-Code einer Website, die vom Browser nicht dargestellt werden (ausser, man ruft den Quelltext auf). Suchmaschinen (bzw. die Suchroboter, welche für die Suchmaschinen das Internet abgrasen) sehen diese Meta-Tags nicth nur, sie nutzen die Informationen darin für die Gewichtung bei Suchanfragen. Denn Meta-Tags werden in der Regel genutzt, um die wichtigsten Schlagworte aufzuführen, die den Inhalte der entsprechenden Seite zusammenfassen.

Nun wird immer wieder mit diesen Meta-Tags Schindluder getreiben – gerade, weil dies eine beliebte und einfache Möglichkeit bietet, die Trefferanzeige in Suchmaschinen zu manipulieren. Pornoseiten etwa schreiben „Golf, Auto, Fussball“ und so weiter in die Meta-Tags. Die Suchmaschinenbetreiber haben dazu gelernt, diese Art von Manipulation funktionert praktisch nicht mehr.

Anders sieht dies aus, wenn Namen in den Meta-Tags genannt werden. Auch hier kann manipuliert werden: BMW setzt zum Beispiel VW, Opel, General Motors in seine Meta-Tags und wird zuoberst angezeigt, wenn jemand ein Suche nach Opel in der Suchmaschine absetzt (das Beispiel ist natürlich fingiert).

Diese Praxis ist schon eine Weile verboten. Neuerdings dürfen nebst Markennamen auch bürgerliche Namen nicht missbräuchlich in Meta-Tags verwendet werden: das ist etwa bei Anwaltskanzleien oder anderen Branchenein Problem, wo die Anbieter mit ihrem bürgerlichen Namen auftreten.

Metadaten (und Meta-Tags gehören dazu) sind Hoffnungsträger für die Strukturierung des Internets, zum Beispiel auch für das Anliegen des „Semantic Web„. Sie sind attraktiv – auch für Tricksereien. Nutzer/innen von Suchmaschinen sollten die Bedeutung dieser Metadaten daher kennen. Und: es gibt Verbindungen zur Problematik des Urheberrechts. Sowohl Markennamen, aber erst recht bürgerliche Namen sind nicht immer eindeutig. Was macht ein Anwalt mit dem Namen Müller?

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HOK Lesen: Quellen: Videos und YouTube

Ich habe schon meine Ansichten dargetan, inwiefern Podcasts (oder generell digitalisierte Ton-Dokumente, die über das Internet verteilt werden, bzw. bezogen werden können) die Quellen-Basis verändern. Die Austattung mit schnelleren (bzw. „breiteren“) Internet-Anschlüssen und verbesserte Übertragungs- und Komprimierungstechnologien führen dazu, dass sich zu den Audio-Dateien vermehrt auch audiovisuelle Dateien gesellen.

Dieser Trend hat auch einen Namen und eine Internet-Adresse: YouTube. Natürlich sind hier die gleichen Effekte zu sehen, wie in der Blogosphäre, dem Podcast-Universum oder Bildalbum-Portalen: Zum Einen gibt es unzählige Selbstdarstellungen und Trivial-Inhalte; zum Anderen werden Fernseh-Ausschnitte hochgeladen (-> illegal! Urheberrecht!!). Natürlich gibt es auch interessante und kreative Eigenleistungen. So lancierten drei Franzosen nach dem WM-Final (in dem der französische Fussballer Zinedine Zidane die rote Karte erhielt, weil er einen italienischen Gegenspieler mit einem Kopfstoss niederstreckte) einen Song, der den Kopfstoss von Zidane thematisierte (Coup de Boule). Auf YouTube gab es schon vor dem offiziellen Video einen (illegalen!) Zusammschnitt von Spielszenen, die den Song bestens veranschaulichten.

Doch YouTube wird auch für die „harten“ Informationen zu einem interessanten Anlaufpunkt. Waren es während des Irak-Kriegs noch Blogger, die ungeschminkt die Realität des Kriegsalltags in der ganzen Welt bekanntmachten, sind es nun Kurz-Videos, die vom Krieg in Südlibanon berichten – wobei auch hier alle Regeln der Vorsicht bezüglich der Authentizität zu beachten sind.

Die Tagesschau weist auf diese neue Funktion von YouTube hin und macht sich Gedanken zur neuen Konkurrenz für die etablierten News-Medien. Einzelne TV-Konzerne gehen vermehrt dazu über, statt über Raubkopien zu klagen, selber ihre Inhalte auf YouTube zu veröffentlichen – und dies als Beitrag zur Imagepflege zu sehen. Die Tagesschau ist noch nicht auf YouTube vertreten, kann aber bereits als PodCast abonniert werden.

Das Verblüffende an YouTube ist nicht nur die Vielfalt der Videoschnippselchen, sondern auch die einfache Handhabung, die das Einbinden der Videos in eigene Websites oder Blogs ermöglicht. (Ein Beispiel folgt hier sogleich…).

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HOK Lesen: Quellen: Podcasts?

Während die E-Learning-Szene noch darüber rätselt, was Podcasts als Unterrichtsmittel bringen kann (bzw. was damit genau gemeint ist), sind die Politikerinnen (und Politiker) da schon entschiedener von den Möglichkeiten dieser neuen Kommunikationsform überzeugt. Seit Tagen ist der „Kanzlercast“ von Angela Merkel in deutschen (Online)-Medien ein Thema (unter anderem, weil der Podcasts auf gewissen Windows-Konfigurationen nicht problemlos abspielbar ist). Peinliche Anbiederung einer verzweifelten Regierungschefin an ein Neues Medium, um „cool“ zu wirken und neue Wählerschichten zu erreichen? Oder cleverer Schachzug einer permanent unterschätzten Politikerin, die die Zeichen der Zeit vor allen anderen Kolleginnen (und Kollegen) erkannt hat? Oder sogar langfristiger Trend der konsequenten Nutzung neuer Kommunikationsmittel durch konservative politische Parteien?

Währenddessen schlägt in den USA ein ganz anderer Fall hohe Wellen: Robert Scoble, eine bekannt Grösse in der Blogosphäre (natürlich mit eigenem Wikipedia-Eintrag), hat angekündigt, Microsoft zu verlassen und zu einer Firma namens PodTech.Net zu wechseln. Warum kümmert das die Blogosphäre? Scoble führte einen Blog (Scobleizer), in dem er offen über die Vorgänge bei Microsoft aus eigener Sicht schrieb. Er genoss innerhalb der Blogosphäre grosses Vertrauen (was für Microsoft-Angestellte eher selten ist). Obwohl er gegenüber seinem Arbeitgeber immer recht positiv urteilte, schossen nun Vermutungen ins Kraut, Scoble sei von Microsoft zum Abschied gedrängt worden – was dieser ausdrücklich dementiert. Warum das hier in hodel-histnet-blog auftaucht? Scoble verlässt Microsoft (einer der gewichtigsten Firmen der Welt) für ein Unternehmen, dass nichts anderes tut, als (Video-)Podcasts zu produzieren: zu wirtschaftlichen und technologischen Themen aus der Informatik- und Kommunikationsbranche.

Mir stellt sich dabei nicht nur die Frage: Wird sich Podcast als neues Medium (für Audioaufnahmen und auch für bewegte Bilder) durchsetzen – will sagen: entsteht da eine Branche, die mit Podcasts Geld verdienen kann? Sondern auch: handelt es sich hier – geschichtswissenschaftlich gesehen – um eine neue Quellengattung? Oder ist das nur „alter Wein in neuen Schläuchen“, mit anderen Worten: handelt es sich einfach um ein neues Distributionsum für Radio- und Fernsehsendungen? Oder sind hier Unterschiede nicht nur in der Nutzung (die sind ja gegeben), sondern auch in der Gestaltung von Inhalt und Form und mithin auch in der Wirkung gegeben? Die gleiche Frage lässt sich wohl auch für viele andere Angebote im Internet stellen: Wikipedia, Blogs, Diskussionsforen, Suchmaschinen? „More of the same“ oder wirklich etwas Neues?

Fussnote: der Merkel-Cast ist bereits in iTunes auffindbar und dort schon auf Positition 24 gewandert.

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Aus der Welt der Wikis: Wiki meets Business & Projekt Wikinger

Nur um die allfällige Einschätzung zu korrigieren, Wikis seien lediglich ein Instrument von Akademiker/innen, Ausbilder/innen und ehrenamtlichen Wissensarbeiter/innen: Ein Bericht der Internet-Week schildert das wachsende Interesse verschiedener Firmen, Wikis für die unternehmensinterne Kommunikation einzusetzen.
Das Wikis nicht ausschliesslich für Projekte eingesetzt werden, bei welchen sich buchstäblich alle beteiligen können (wie bei Wikipedia), zeigt auch das Projekt „Wikinger„. Dabei handelt es sich um den Versuch, einer geschlossenen Gruppe von mehreren hundert Wissenschaftler/innen ein Werkzeug an die Hand zu geben, um gemeinsam Texte zu bearbeiten und zu entwickeln. Dabei sollen auch Technologien des semantischen Webs eingesetzt werden, um das System für Suchabfragen intelligenter zu gestalten. Das soll laut Heise-Meldung folgendes ermöglichen:

Im Gegensatz zu Suchmethoden, die nach bestimmten Zeichenketten fahnden, jedoch „blind“ für deren Inhalt sind, bewältigen semantische (bedeutungsorientierte) Ansätze Suchaufgaben, wie sie zum Beispiel bei der Suche nach Synonymen (verschiedene Strings mit gleicher Bedeutung) oder unter umgekehrten Vorzeichen bei Homonymen („Bank“) entstehen.

Alles klar? Aber hier geht es nicht um die Verständlichkeit von Technik-Journalismus sondern um die Möglichkeiten von Wikis (in Verbindung mit anderen Technologien), vor allem aber darum, dass dieses interessante Projekt wie gesagt für geschlossene Gruppen konzipiert ist und wir „Aussenseiter“ auf die Chance warten müssen, dass an einer Tagung mal zu Gesicht zu bekommen, oder vielleicht mal einen Gastzugang zu erhalten. Das ist eine Eigenschaft an Wikipedia, die ich wirklich schätze: Da kann jeder das Konzept studieren, ausprobieren sich eine eigene Meinung bilden. Viele akademische Wissensprojekte mit ICT-Untersützung bleiben einem kleinen Kreis vorbehalten. Schade, denn vielleicht ist das Sprichwort „Probieren geht über Studieren“ bei ICT-Projekten erst recht gültig.

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HOK Lesen: Quellen: Automatisches Erkennen von gefälschten wissenschaftlichen Texten?

In Telepolis berichtet Florian Rötzer von Informatikern der Indiana University, die einen Inauthentic Paper Detector entwickelt haben. Sie behaupten, damit könnten sie computergenerierte Texte (wie er im Jahr 2005 an einer Tagung zur Begutachtung eingereicht und prompt angenommen wurde, obwohl er sinnlos, bzw. eben inauthentisch war) von Texten unterscheiden, die von Menschen geschrieben (oder gefälscht?) wurden. Offenbar (so die These der Informatiker) kommen in menschlichen Texten unterscheidbar andere Wortmustern vor als bei computergnerierten Texten. Florian Rötzer führt bei der Gelegenheit auch die Begriffe „authentische2 und „inauthentische Texte“ ein, bzw. fragt nach der Möglichkeit, bzw. Schwierigkeit, je nach Situation „sinnvolle“ von „sinnlosen“ Texten zu unterscheiden.

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HOK Lesen: Suchen und Finden: Bibsonomy

Bei Bibsonomy, einem Projekt der Knowledge and Data Engineering Group an der Universität Kassel, können Nutzer/innen (Registration erforderlich) nicht nur wie bei de.licio.us ihre Bookmarks erfassen, speichern, mit Tags versehen und auf Wunsch der Öffentlichkeit zugänglich machen, sondern auch Publikationen. Wer will, kann also Bücherlisten/Bibliographien im Netz verwalten und publizieren – und mit anderen teilen. Soviel zum Thema Social Software.

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HOK Lesen: Quellen: Google plant kostenpflichtigen Bücherdienst

Die Preise des Google Book Search genannten Dienstes sollen von den kooperierenden Verlagen festgelegt werden. Die Bücher dürfen aber nur im Web-Browser angesehen und nicht ausgedruckt werden. Damit erhält die längere Auseinandersetzung um den Weg zum digitalen Zugriff auf Buchinhalte (der bei Google einst Google Print hiess) eine neue Wendung.

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