Schlagwort-Archive: Weblog

„Das Ende von H-Net“ – oder: Der Griff ins Wespennest

Ja, da hat Kollege T. Mills Kelly doch für einige Aufregung gesorgt, als er in seinem Weblog darüber sinnierte, ob das H-Net nicht vielleicht seinen Zenit überschritten habe. Er begründete seine Ansicht mit Erfahrungswerten, die mir plausibel erscheinen, auch wenn sie nicht granitharte empirische Beweiskraft besitzen. Die Mail-Flut verleidet uns allen, und vermutlich ist wahr, dass für viele jüngere Net-Citizen eMails nichts weiter sind als „just a convenient way to get in touch with old people“. Autsch. Weiterlesen

GMW 07: Halluzinatives Lernen oder: the reality gap

Hier an der Tagung wird mit Schlagworten um sich geschlagen ohne Ende: alles und jeder will irgendwie mit web 2.0 zu tun haben und auf Teufel komm raus wird jedem Konzept und jeder Anwendung das Etikett „web 2.0“ umgehängt, was zu kuriosen Situationen führt, etwa, wenn der Vertreter von Sun den automatischen Ausdruck eines Prüfungsfragebogen nach Login des Studierenden als „web 2.0“-Anwendung anpreist…. Bezeichnenderweise ist in diesem Falle das Kürzel „2.0“ schon nicht mehr genug, bereits wird die Endung „3.0“ an den Projekttitel angefügt. Da wird aus dem „partizipativen Lernen“ zumindest bei mir als Tagungsteilnehmer schon mal ein halluzinatives Lernen. Weiterlesen

adresscomptoir: Geschichtsblog des Monats Juni 2007

Es wird Zeit, dem (soweit mir bekannt) dienstältesten Geschichtsblog deutscher Sprache zu seinem zweijährigen (!) Jubiläum zu gratulieren. Am 24. Juni 2005 stellte Anton Tantner ein Foto von einem Hausnummernschild in Prag in seinen Weblog namens adresscomptoir. Der Name ist Programm: Tantner geht es in seiner Forschungsarbeit um die historische Dimension von Adressen: sei es in der raumstrukturierenden Funktion etwa in Adressbüros oder in der physischen Konkretisierung als Hausnummer. Weiterlesen

Tagwerke: Geschichtsblog des Monats Mai 2007

Kollege Haber hat ihn bereits vor einigen Wochen hier vorgestellt und einige mögen mäkeln, das sei ja gar kein „Geschichtsblog“ – aber bitte: Tagwerke ist ein Weblog des Frankfurter Museums für Kommunikation, das in Zusammenarbeit mit dem Giessener Sonderforschungsbereich „Erinnerungskulturen“ eine Ausstellung im Frühling 2008 plant, dies sich für die

spezifische Form selbstbezogener Kommunikation als einer alltäglichen Kulturpraxis

interessiert. Auch wenn der Titel „Vom Tagebuch zum Weblog“ von den Organisator/innen nicht chronologisch verstanden wird (und damit suggerieren könnte, das Weblog hätte das Tagebuch „abgelöst“), sind doch historische Bezüge und Perspektiven von Bedeutung. Weiterlesen

Digitale Geschichte der Zukunft (nach William J. Turkel)

Den Weblog Digital History Hacks von William J. Turkel habe ich schon als Geschichtsblog des Monats März vorgestellt. Turkel hat letzthin in drei Blog-Beiträgen seine Vorstellungen von der Zukunft der Geschichtswissenschaften im digitalen Zeitalter erläutert. Die Stichworte: Links, Informationsmenge, Interaktion (Mashups).

Weiterlesen

Digital History Hacks: Geschichtsblog des Monats März 2007

An alle Web 1.0-User/innen unter den Historiker/innen, die im Internet noch immer nach „Homepages“ suchen: Wer sich so richtig erschrecken möchte über die Aussichten auf die Geschichtswissenschaften im Jahr – hmmm… – 2017, der darf mal auf Digital History Hacks eine Runde in den Blog-Einträgen stöbern. William J. Turkel gewann mit diesem Blog einen Cliopatra Blog Award für den besten neuen Blog des Jahres 2006 (hier bereits besprochen). Turkel unterrichtet an der University of Western Ontario (Canada) das Fach Digital History und macht in seinem Blog mehr als deutlich, dass er mit Digital History nicht etwa die Download-Option von PDF-Dateien meint und auch nicht digitalisierte Archivbestände, sondern eine konkrete Anwendung der Studienrichtung Public History (das neustens auch in der Schweiz angeboten wird). Weiterlesen

Zur Medienkultur des Netz-Wissens

Heute fand die erste Sitzung des Seminars «Zur Medienkultur des Netz-Wissens» statt. Das wäre an sich nicht besonders interessant und auch keinen Eintrag in diesem Weblog wert, wenn nicht ein Grossteil des Seminars im eigens dafür eingerichteten Weblog auf dem Rechner des Instituts für Medienwissenschaft stattfinden würde. Dass dies überhaupt möglich ist, verdanke ich der tatkräftigen Hilfe von Oliver Hagmann vom Institut für Medienwissenschaft und von Jan Hodel. Auch an dieser Stelle sei beiden nochmals herzlich gedankt.

netzwissen.png

Die Idee mit dem Weblog kam mir, als ich sah, dass sich über 50 Studierende für das Seminar angemeldet hatten. Nun wird ein grosser Teil der eigentlich seminarinternen Kommunikation öffentlich im Weblog abgehalten werden: Literaturlisten, Sitzungsberichte, Essays – dies alles werden wir gemeinsam im Weblog einstellen. Das ist auf den ersten Blick nicht besonders spektakulär und vielleicht wird es dies auch auf den zweiten Blick bleiben. Es könnte aber sein, dass mit dem Weblog eine Dynamik in die Diskussionen kommt, die wir ohne dieses Medium nicht gehabt hätten. Es sind verschiedene Szenarien vorstellbar: So könnte es sein, dass wir anfangen, in unseren Berichten immer wieder auf andere Beiträge zu verweisen und dass so eine grössere inhaltliche Kohärenz entsteht, als dies sonst bei einsemestrig geführten Seminaren der Fall ist. Es könnte auch sein, dass sich noch während des Semesters Externe in unsere Diskussionen einschalten und auf diese Weise unsere Arbeit beeinflussen. Und schliesslich ist auch nicht auszuschliessen, dass das Material – es werden am Ende des Semesters hoffentlich rund 50 wunderbare Berichte und Essays zum Thema «Wissen im Netz» auf unserem Weblog sein – eine Art von Nachleben entfaltet und das Seminar auf diese Weise sich weiterentwickelt.

Stichwort „secondlife“ bei c’t – und anderswo

André Kramer behandelt im Editorial von c’t 6/2007 den Hype um SecondLife und kommt dabei zu wenig euphorischen Einschätzungen und schliesst seine Erlebnisse mit folgender Bemerkung:

Aber die realen Clubs sind Freitagnacht wenigstens voll. Im Second Life gibts keine Stoßzeiten. Die natürliche Grenze liegt – serverbedingt – bei etwa 50 Leuten pro Club. Partys laufen im Schichtbetrieb. Selten sind mehr als 25 000 Avatare online, die meisten der vier Millionen haben wahrscheinlich nur reingeschaut. Die virtuelle Realität präsentiert sich menschenleer.

Ganz anders sehen es wohl die Betreiber des Blogs „2life.ch„. Dort tauschen einige SecondLife-User (vermutlich aus der Schweiz) ihre Erfahrungen und Eindrücke aus dem „anderen Leben“ aus.

Derweil nimmt auch die Pädagogik und Didaktik das Zweite Leben zur Kenntnis – die Erfahrungen sind noch etwas gemischt, aber im Grundton positiv (was im Moment nicht sonderlich erstaunt, da sich ja vor allem jene in diese virtuelle Welt vorwagen, die sich auch neue Einsichten und Möglichkeiten versprechen). Exzellent dokumentiert sind diese Projekte beim Weblog des Monats Februarhistucation“ unter dem Stichwort „secondlife„. Dort entdeckte ich (alle folgenden Links führen zu Einträgen bei histucation), dass die ETH bereits im SecondLife tätig ist (mit einem Projekt, bei dem Studierende ein virtuelles Labor aufbauen sollen), dass es bereits eine Lernsimulation zu einem geschichtlichen Thema (dem Goldrausch) gibt und dass bereits erste Erfahrungen von Vorlesungen in SecondLife vorliegen. In SecondLife mögen sich nicht sehr viele Leute tummeln; es scheint aber die Phantasie von Unternehmen und auch von Bildungs- und Forschungsinstitutionen anzuregen.

histucation: Geschichtsblog des Monats Februar 2007

Wir haben hier ja im Februar (anlässlich der Tagung „Das Internet als Raum historischen Lernens„) uns auch über die Potentiale des Online-Games „Second Life“ für das Geschichtslernen ausgelassen (second history). An der Tagung lernten wir auch Jonas Wegener kennen, der den Weblog „histucation“ betreibt. Der Weblog setzt sich mit den Möglichkeiten von digitalen Spielen (PC- und Online-Games) für das Geschichtslernen auseinander, bzw. in den Worten des Weblog-Betreibers mit „game based learning“ und „serious games“. Aber auch allgemeinere Fragen zum Einsatz von E-Learning im Geschichtsunterricht in Schule und in der Universität werden behandelt. Weiterlesen

Archivalia: Geschichtsblog des Monats Januar 2007

Mit etwas Verspätung folgt hier der Eintrag für den Monat Januar, der sich dem Gruppenblog Archivalia widmet. Ich halte es für möglich, dass einige unserer Leser/innen diesen 2003 von Klaus Graf ins Leben gerufene Weblog noch nicht kennen, obwohl er sich mittlerweile zu einer zentralen Informations-Plattform für Fragen entwickelt hat, die sich den Archiven im digitalen Zeitalter stellen.

In den Weblog können (nach Registration) alle Archiv-Interessierte Beiträge einstellen, die im weiteren Sinne mit der Welt der Archive zu tun haben. So hat der Blog eher den Charakter eines Hinweis-Blogs, der auf neue Projekte, bedeutungsvolle Begebenheiten und Entwicklungen und interessante Web-Angebote hinweist. Die vorgestellten Links werden (etwas lese-unfreundlich, dafür sehr transparent und konsistent mit der Logik von Quellen-Nachweisen) im Klartext wiedergeben.

So erscheinen im Weblog gerne einige Beiträge pro Tag, die sich mit unterschiedlichen Themen befassen, wie ein kurzer Blick auf die Rubrikenleiste bestätigt: da sind (um nur einige zu nennen) Hinweise auf Projekte verschiedener Archivtypen, auf regional- und lokalgeschichtliche Projekte, zu Fragen der Web-Archivierung oder der Internet-Recherche in Archiven, vor allem aber zu Digitalisierungsprojekte und zu den Entwicklungen der OpenAccess-Initiative.

Es bestehen personelle Verbindungen zwischen Archivalia und netbib.weblog, dem Weblog der deutschsprachigennBibliothekare. Einige Personen (darunter auch Klaus Graf) publizieren in beiden Weblogs. Das erhöht den Grad der Vernetzung, trägt zur Aktualität von Einträgen bei und sichert die Reichweite von Mitteilungen. Archivalia ist ein gutes Beispiel dafür, welche Möglichkeiten wissenschaftlicher Kommunikation sich durch web 2.0-Technologien eröffnen und wie man diese nutzbringend einsetzen kann.

Eckdaten
Titel: Archivalia
URL: http://archiv.twoday.net
Autor: Diverse (Klaus Graf)
Region: D
Frequenz: täglich

Cliopatra-Awards: Blogs des Jahres 2006

Nicht mehr ganz brandneu, aber immer noch von Interesse: Am Jahrestag der American Historical Association im Januar wurden die besten Geschichtsblogs des Jahres 2006 mit dem Cliopatra-Award ausgezeichnet. Die Preisträger im Einzelnen:

Bester individueller Blog: Axis of Evil Knievel von David H. Noon, Assistenz-Professor für Geschichte an der University of Alaska, Southeast, in Juneau. Dieser Blog hatte bereits die Ehre, in unserem Weblog zum Blog des Monats November 2006 gewählt zu werden. Da hatten wir einen guten Riecher.

Bester Gruppen-Blog: Civil Warriors von Mark Grimsley (Ohio State University), Brooks Simpson (Arizona State University) und anderen. Der Name lässt es vermuten: der Blog dreht sich um Krieg- und Bürgerkriegs-Geschichte und verbindet die Diskussion von Wissenschaftlern und interessierte Laien.

Bester neuer Blog: Digital History Hacks von William J. Turkel (University of Western Ontario). Turkel schreibt (wie unser Weblog) über den Zusammenhang von Geschichtswissenschaften und Neuen Medien und befasst sich dabei auch mit den informationswissenschaftlich-technischen Grundlagen einer „Digital History“.

Bester Beitrag in einem Geschichts-Blog: John Jordan, „For a Canadian Wikipedia,“ Participant Historian, 7. November 2006. Jordan vergleicht unterschiedliche Darstellungen in verschiedenen Sprachversionen der Wikipedia zum gleichen historischen Thema und arbeitet nationale Eigenheiten und Deutungsmuster in den Darstellungen heraus.

Beste Beitragsserie in einem Geschichts-Blog: Chris Bray, „The Historian as Soldier: Shadows and Fog,“ Einleitung und Teile Eins, Zwei, und Drei, Cliopatria, 12./13./16. und (?). Januar 2006. Bray ist Student der Geschichte, der zum Militärdienst für die US-Armee in Kuwait eingezogen wurde. Er schreibt über seine Wahrnehmung des Irak-Kriegs aus der Sicht eines Historikers in Uniform.

Ich bin ja gespannt, wann an einem deutschen (oder schweizerischen oder österreichischen) Historiker/innen-Tag erstmals Awards für Geschichts-Blogs verliehen werden! Und in einer Mischung aus Neid und Respekt sehe ich, wie die historische Academia in den USA in einer grossen Selbstverständlichkeit Weblogs als Kommunikations- und Diskussionsort akzeptiert hat (zumindest ein stattlicher Teil davon; um ehrlich zu sein, habe ich den binnen-amerikanischen Diskurs über Nutzen und Zweck von Weblogs in den Geschichtswissenschaften bislang nicht verfolgt).

Dieser Eintrag erinnert mich selbst daran, dass ich mit der Rubrik „Blog des Monats“ im Verzug bin. Nachträge und Neu-Einträge werden folgen.

Mainstream 2.0

Web 2.0 ist im Mainstream angekommen – oder ist es umgekehrt?

Am Donnerstag las ich eine kleine Notiz: Das Organisationkomitees des Swiss Weblog-Awards tritt zurück. Ohne zu wissen, was im Hintergrund wirklich abgelaufen ist, interessant ist die Begründung dieses Entscheids: Einer der Ex-Mitglieder, Jan Zuppinger, tat dies mit folgenden Worten:

2006 will go down as the year of my big desillusionment with blogs. i will freely admit it, initially i was probably too enthusiastic in my passion for blogs. Weiterlesen

Blog//Stress//Schluss?

Eigentlich wollte ich ja ins Bett. Da surfte ich noch ein wenig durch meine Bloglines. Entdeckte einen Eintrag in Mandy Schiefners edu-blog zum Weblog-Stress, der auf einen Artikel in der Zeit verwies, den ich hier unter dem Stichwort Zeit auch schon zitiert habe (Titel: Fluch der Unterbrechung. In meinem Fall: Unterbrechung, schlafen zu gehen). Den hatte ich damals aus Beats Blog, der auch von Schiefner zitiert wird, denn Beat hat auch etwas zum Trend (?) geschrieben, dass man jetzt wieder seine Blogs zumacht, wenn man auf sich hält. Weiterlesen

Rottweiler piesackende Rehpinscher

Die Sonntagszeitung bringt in ihrer heutigen Ausgabe ein ausführliches Dossier zum Thema Weblogs. Die Aufmachergeschichte ist überschrieben mit «Der Rehpinscher piesackt den Rottweiler. Ein Medienblog schaut der ‚Bild-Zeitung‘ erfolgreich auf die Finger». Oliver Zihlmann beschreibt die spannende Geschichte des BILDblog.de, das heute, so Zihlmann, zur «Avantgarde der Medienkritik im Internet» gehört. Interessant der Hinweis, dass der Weblog-Boom bereits seinen Zenit überschritten haben könnte. Nebst dem täglichen Kampf gegen Spamfluten in den Kommentarfeldern ist es auch schlicht der von vielen unterschätzte Aufwand, der viele Weblogger der ersten Stunde zum Aufgeben veranlasst hat, schreibt die Sonntagszeitung und verweist auf einen Bericht von ZDF.de. Bleibt abzuwarten, ob dieser Trend, der bei den massenwirksamen Weblogs zu beobachten ist, das eben erst aufkeimende Häufchen von (geschichts-)wissenschaftlichen Weblogs auch dezimieren wird.

Weblogs als «Frühwarnsystem» für wissenschaftliche Artikel

Mag die Frage, ob Weblogs selbst als wissenschaftlich Publikationen gelten können, noch offen sein, dass sie für das Auffinden von wissenschaftlichen Artikeln hilfreich sind, bekräftigt OpenAccess-Koryphäe Peter Suber in der jüngsten Ausgabe seines OpenAccess-Newsletters (gefunden dank einem Hinweis im Blog Archivalia…)

In 2006, for the first time, I discovered more useful new peer-reviewed literature by searching blogs than by searching journal tables of contents or general indices. Bloggers are very good at finding new articles, often because they are the authors or colleagues of the author. And unlike other discoverers of new articles, bloggers tend to share what they’ve found. There are more bloggers than ever before, including more academic bloggers than ever before. Bloggers are early birds because they’re willing to cover preprints and conference presentations. But they can even scoop journals in announcing published articles because so many journals take inexplicably long to publicize their own work. (Have you noticed that many journals publish a new issue on Day 0, update the online table of contents on Day 2, send out the email or RSS alert on Day 4?) Blogs are better connected to one another and to search engines than journals or even repositories. And for most people, running a couple of blog searches is much easier than running a dozen vertical searches at separate sites. For all these reasons blogs are becoming the Vehicle of First Exposure for a growing body of new research –if not the net’s very first notice of a new article, then its first widely noticed notice. (aus: Peter Suber, SPARC Open Access Newsletter, issue #105, Januar 2007)

Weblogs dienen nach Ansicht von Suber also gleichsam als Frühwarnsystem, das auf interessante Neuerscheinungen aufmerksam machen kann. Das erlebe ich auch so, und mittlerweile empfinde ich regelmässige Abklappern meiner „Stamm-Weblogs“ als ergiebiger als das Durchforsten von Newsletters und Neuerscheinungs-Listen.

Suber hält Weblogs darüber hinaus auch für eine valable Alternative bei gezielten Recherchen. Das müsste ich noch überprüfen, bislang gehört das Durchsuchen von Blog-Einträgen (bspw. bei technorati) nicht zu meinen Suchstrategien, wenn ich auf der Suche nach Publikationen bin.

Abgesehen davon, dass Artikel und andere Publikation hier schneller aufgenommen und einer breiten Öffentlichkeit zugänglich gemacht werden, sehe ich noch einen anderen Vorteil: In Blogeinträgen stehen die Literatur-Hinweise oft in einem Kontext, der erste Schlüsse darüber ermöglicht, ob der Inhalt für die eigene Arbeitssituation von Interesse ist.

Wichtige Bedingung für das Funktionieren dieser Vernetzungseffekte ist allerdings der Nachweis, wo man jeweils den Literaturhinweis gefunden hat. Das ermöglicht nicht nur die Rückverfolgung (Stichwort „Quellenkritik“), sondern ist auch eine Frage der Netiquette (Stichwort „wissenschaftliche Redlichkeit“).