Archiv der Kategorie: Netzwelten

Lotto sei Dank: Kloster Einsiedeln stellt Archivalien ins Internet

loeblichestiftungeinsiedeln
Wir sind ja eigentlich nicht die Zentralstelle für archivarische Mitteilungen im digitalen Zeitalter. Das überlassen wir gerne den Spezialisten aus dem schnellen Norden, die das Archiv-Geschehen präzis beobachten und lückenlos darüber berichten. Die heute der Öffentlichkeit vorgestellte Urkundendatenbank des Klosterarchivs Einsiedeln, die Zugriff auf 20000 digitalisierte mittelalterliche Urkunden ermöglicht, ist uns aber doch eine eigene Meldung wert. Ausserdem macht das Klosterarchiv seit heute auch ausgewählte Archivalia wie Güterverzeichnisse, Kopialbücher, Tagebücher, Wappenbücher, frühe Drucke, Jahrzeitbücher etc. zugänglich, im Ausschnitt im Bild oben beispielsweise die „Löbliche Stiftung des Gottshauses Einsiedeln 1492 (KAE, A.EB.3)„.

Erste Randnotiz: In seiner Medienmitteilung vermeldet das Klosterarchiv typisch schweizerisch vorsichtig und zugleich zuversichtlich:

Die digitalen Daten wurden in dreifacher Version archiviert und sicherheitshalber zusätzlich auf Mikrofilm ausbelichtet. So bleiben die Archivalien der Nachwelt für mindestens weitere 1000 Jahre erhalten.

Zweite Randnotiz: Diese Gross-Digitalisierung wurde dank einem erklecklichen Betrag von 350000 CHF aus dem Zürcher Lotteriefonds möglich (dort werden die Überschüsse aus den Schweizer Lotto-Gewinnspielen in die Gesellschaft zurückgespiesen – nicht immer so sinnvoll wie hier): Also fleissig weiter Lotto spielen!

(via NZZ).

Gesundheit!?

gesundheit_imedo

Gestern erhielten wir (und vermutlich auch andere Blogger/innen) ein Mail mit folgendem Inhalt:

Sehr geehrte Damen und Herren,

seien Sie unter den Glücklichen, die sich noch bis zum 24. April zwei Poster „Kosten des Gesundheitswesens“ kostenlos sichern können! Was Sie dafür tun müssen? Einfach einen Bericht in Ihrem Blog oder auf Ihrer Website über das Poster schreiben. Dieses finden Sie hier: http://www.imedo.de/artikel/gesundheitswesen/index
Sobald das geschehen ist und Sie uns an diese E-Mail-Adresse den Beleg gesendet haben, schicken wir Ihnen 2 Exemplare des Posters (DIN A1) freihaus zu!
Weiterlesen

…es war einmal!

meyersonline

Vor ein paar Tagen haben die Betreiber die Online-Ausgabe von Meyers Lexikon eingestellt.

Leider ist es uns nicht länger möglich, das Portal in seiner jetzigen Form zu betreiben. (blog.meyers.de)

Mit diesem kurzen Statement verabschiedet sich das Traditions-Lexikon aus der Online-Welt. Einen grossen Aufschrei hat das (man möge mich korrigieren) in der Online-Community nicht gerade ausgelöst. Bei Wikipedia hat das lediglich einen kurzen Hinweis beim Artikel zum Meyers Lexikon generiert, den Wikinews ist das Ereignis nicht einer Erwähnung wert. So schlimm mag dieser Datenschwund nicht wiegen, wenn man bedenkt, dass Meyers Lexikon seit geraumer Zeit zur Brockhaus-Gruppe gehört, und unter der Marke Brockhaus sehr aktiv am Internet-Auftritt des renommierten Lexikons gearbeitet wird – oder vielleicht auch nicht. Die Informationen sind etwas widersprüchlich.

Gänzlich unbemerkt ist hingegen die Erlanger Historiker-Seite aus der Online-Welt verschwunden. Der Link führt (aus unerfindlichen Gründen) zur jesuitischen Fordham University in New York. Nun könnte man schelmisch fragen: Hat das irgendwer bemerkt? Vermisst jemand die Erlanger Historikerseite? Immerhin ist die Seite vor einigen Jahren ein zentrales verzeichnis für Geschichts-Web-Ressourcen gewesen. Und noch immer führen viele Links dorthin – zum Beispiel auch von einigen Rezensionen bei Clio-Online. Eine Möglichkeit, sich die Erlanger Historikerseite zu Gemüte zu führen gibt es aber noch: im Internet Archive mittels Wayback-Machine. Dies als kleiner Beitrag zum Thema „Langzeitarchivierung des Internet“.

Frankfurt Story: Geschichtsblog des Monats Februar 2009

Frankfurt Story

Die Frankfurter Rundschau betreibt ein interessantes Web-Projekt: Frankfurt Story, ein Weblog, in dem sich Personen aus der Geschichte Frankfurts sich zu Wort melden. Das Ergebnis ist eine Stadtgeschichte, die sich erfrischend anders und überraschend schlüssig der Öffentlichkeit präsentiert. Weiterlesen

It’s the filture failure, stupid!

shirky1
Ich zitiere hier gerne (auch in Referenz an das Mega-Ereignis von morgen Dienstag) Bill Clintons „Tag-line“, die es auch in Wikipedia geschafft hat, um auf den geschätzten Kollegen Clay Shirky hinzuweisen, der ja bereits vor Jahren auf die grundlegende Änderungen in der Art und Weise hingewiesen hat, wie die Informationen in der Internet-Gesellschaft erstellt und verteilt werden. Weiterlesen

www.geschichtsklitterung.de gibt es nicht

geschichtsklitterung

So einfach machen es uns die Geschichtsklitterer/innen nicht, dass sie die Ergebnisse ihrer Bemühungen unter der passenden Domain vorstellten. Die Adresse www.geschichtsklitterung.de ist also nichts als eine Idee und somit uns bleibt das Abenteuer erhalten, zufällig (oder gezielt) solcherlei Machwerke im Internet zu finden. Das kann man durchaus (woran wohl kaum jemand zweifelt), zum Beispiel, wenn man die taz liest (oder, alternativ, das Weblog Klio surft). Weiterlesen

Ansturm auf europeana.eu


Die Online-Bibliothek europeana hatte auf heute einen Relaunch ihrer Website angekündigt, wodurch der Zugriff auf 2 Millionen Dokumente (Bücher, Bilder, Töne, Zeitungen) möglich werden sollte. Im Moment ist der Server nicht erreichbar, offenbar hielt er dem Ansturm von 10 Millionen Anfragen pro Stunde nicht stand. Soll uns das freuen, weil die Nachfrage nach diesem europäischen Prestige-Anti-Google-Projekt so gross ist – oder eher nachdenklich stimmen, weil die Verantwortlichen sich bei den Zugriffszahlen verschätzt haben?

Bild-Archiv von „Life“ bei Google

google life

Wir sind nicht die ersten, die davon berichten – die Meldung kam sogar in den Gratis-Pendler-Zeitungen hier in der Schweiz (was unterstreicht, wie attraktiv und bedeutsam die Bildersuche im Internet geworden ist): Google bietet in Zukunft das gesamte Bild-Archiv der bekannten amerikanischen Illustrierten „Life“ an. Die Sammlung umfasst 10 Millionen Bilder, die bis ins Jahr 1750 zurückdatieren. In einer ersten Tranche sind 20 Prozent des Bestands nun zugänglich (darunter der berühmte Matrosenkuss, oder Martin Luther King bei der Rede „I Have A Dream“). Zu den Nutzungsbedingungen machen weder die Ankündigung bei Google und noch die Startseite nähere Angaben. Ich nehme an, dass die Nutzung zu privaten Zwecken gestattet ist – lasse mich aber von kundiger Seite gerne eines besseren belehren.

25 Jahre c’t – Wir gratulieren!

Hat zwar nicht unmittelbar mit Geschichtswissenschaften zu tun – aber die Würdigung einer unserer Lieblings-Zeitschriften soll hier auch seinen Platz finden. Bei Heise findet man zum 25-Jahre Jubiläum der Computer-Zeitschrift c’t eine nette Zusammenstellung interner und externer Stimmen (wozu beispielsweise auch der Beitrag der Süddeutschen mit dem sinnigen Titel «Löte und schreibe» zu zählen ist) und einen Link zur Erstausgabe aus dem Jahr 1983 – als es noch kein WWW, kein Macintosh, kein Windows, kein Google, kein Wikipedia, kein…. gab.

Google Books – ohne Ende?

Wir machen das mal ganz bequem und verlinken hier ohne weiteren Kommentar auf Meldungen, die sich zur Einigung von Google mit der US-amerikanischen Autor/innen-Vereinigung und der damit möglichen digitalen Erschliessung von Millionen von Büchern für eine Summe von 125 Millionen äussern. Das gilt vorerst nur für den US-Markt, aber Google dürfte mit dem Modell wohl auch in Europa hausieren gehen. Wer bezahlt, kann die Bücher in Volltext einsehen; Bildungseinrichtungen können den Zugang zu Google Books (bzw. zur Vollansicht) abonnieren. 

deletionpedia: Wühltisch, Müllhalde, Anti-Archiv?

deletionpedia

Man kann sich ja schon darüber streiten, welchen Wert die Artikel haben, die den Kampf zwischen Inklusionisten und Exklusionisten und die Kontrolle der WP-Watchdogs überstehen: Aber welchen Wert jenen Artikeln zugemessen werden soll, die von der Wikipedia-Community der Löschung übergeben werden, ist nun wirklich eine Sache, die (wie beim Alt-Material-Handel, bzw. der Abfallentsorgung) je nach Blickwinkel und persönlichem Interesse unterschiedlich ausfallen wird. Nun ist es möglich, sich davon selbst ein Bild zu machen; und zwar auf „deletionpedia„, einer Website, die alle gelöschten Artikel aus der (englischsprachigen) Wikipedia zusammenträgt (die allerdings nicht mehr weiterbearbeitet werden können). Weiterlesen

Digital Creativity

«Digital Creativity» ist eine interdisziplinär ausgerichtete Zeitschrift, welche sich dem Themenkomplex rund um die Nutzung digitaler Medien widmet und viermal jährlich erscheint. Der kreative Geist scheint die aus unterschiedlichen Richtungen stammenden Artikel zu beleben. Die Beiträge handeln entweder von der Implementierung brandneuer Gadgets (wie z.B. Wearables) oder es geht um deren Einsatz in einem mediendidaktischen Umfeld.
Weiterlesen